Engagiert für Inklusion
Engagement für mehr Inklusion
„Barrierefreiheit, Inklusion und das gemeinsame Miteinander sind für alle Menschen unserer Gesellschaft wichtig. Wenn das ankommt, wir gehört werden und die Barrieren in den Köpfen verschwinden, ist das ein Erfolg.“
Sybille Kluge ist seit 2017 Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderung.
„Wir sind ein Team von sieben bis neun berufenen Mitgliedern. Wir beraten die Verwaltung, die Bürger, als auch die Privatwirtschaft in allen Belangen, die Menschen mit Behinderungen betreffen.“
Als gewählte Vorsitzende koordiniert und organisiert Sybille Kluge den Beirat. Sie erläutert, wie wichtig es ist, sich als Team auszutauschen.
„Es ist gut, wenn alle mit am Tisch sitzen, um etwas sinnvoll zu lösen. Jeder Blick ist wichtig und jeder ist mit seiner Behinderung der Fachmann.“
Als Beispiel nennt sie den Straßenbau. „Blinde brauchen zur Orientierung Bodenindikatoren. Ist bei einer Querung eine Kante für Sehbehinderte geplant, wird sie zum Hindernis für Rollstuhlfahrer.“ Um diesen unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, sind ab und an Kompromisslösungen gefragt, die mitunter auch schwer zu akzeptieren sind.
Für die 58-Jährige ist entscheidend, nicht defizitorientiert zu denken, sondern zu erkennen, was Menschen mit Behinderungen können. Sie möchte, dass ein unkompliziertes Miteinander möglich ist und alle mitgenommen werden.
„Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr, in Gebäuden, aber auch in der Kommunikation, wie zum Beispiel Texte in leichter Sprache oder Piktogramme sind zudem nutzbringend für alle Menschen“, sagt Sybille Kluge und erinnert an Einschränkungen für Senioren, Kinder, Eltern mit Kinderwagen, Reisende mit Rollkoffern oder Kranke, die zum Beispiel durch einen Beinbruch auf Gehhilfen angewiesen sind.
Was sie motiviert, die vielen ehrenamtlichen Stunden zu investieren, Telefonate zu führen, Mails zu schreiben oder Besprechungen zu organisieren?
„Es ist schön, wenn man Erfolge sieht“, sagt sie.
Dazu zählt für sie zum Beispiel der lokale Teilhabeplan der Stadt Brandenburg oder einfach nur eine Lupe am Einkaufswagen.
Der Beirat ist ein ehrenamtliches Gremium und vertritt die Interessen von körperbehinderten, blinden und sehbehinderten, mehrfachbehinderten, gehörlosen, geistig behinderten, schwerhörigen, psychisch behinderten, sprachbehinderten und lernbehinderten Menschen.