Gemeinsam Wurzeln schlagen

„Im Havelgarten sein, ist wie eine Reise und Frau Monika ist unser Schiff.“ Ahmad Jobasi

Wie jeden Samstag, stecken die Hände von Monika Böhling- Fießinger in Arbeitshandschuhen. Sie ist eine der zwölf Ehrenamtlichen im Havelgarten. Gemeinsam mit Ahmad schneidet sie die Wege von Unkraut frei. Ab und an halten die Beiden inne, erzählen und lachen.

Frau Monika, wie Ahmad sie nennt, hört viele Geschichten von den Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet und in Brandenburg angekommen sind. Sie nimmt sich Zeit, hört zu, beantwortet Fragen, erklärt geduldig und gibt Tipps. Zwischen Gemüsebeeten und bunten Blumen.

Bunt und vielfältig sind auch die Menschen, die sich hier treffen, junge und alte, deutsche und ausländische. Sie wollen gemeinsam etwas gestalten, wollen voneinander lernen, sich kennenlernen.

In den Hochbeeten gedeihen Basilikum, Petersilie, Minze, Koriander. Hier wachsen Zucchini, Gurken, Tomaten, aber auch Vertrauen und Freundschaft.

Monika Böhling- Fießinger arbeitet seit fünf Jahren ehrenamtlich im Havelgarten. Sie freut sich am ganzjährigen Wachsen und Ernten und daran, etwas Neues mit zu gestalten.

Ernten kann sie oft auch Sätze, wie diesen: „Mein Deutsch habe ich im Havelgarten gelernt.“ Für die Seniorin ist das ein kostbares Geschenk.

Sie erinnert sich: „ Die Vorstellung, wie es für Geflüchtete ist, mit mehreren Menschen in einem Zimmer zu wohnen, brachte uns auf die Idee, gemeinsam einen Garten zu gestalten.“

Einen Ort zu bieten, zum Entspannen, auch für Eltern mit Kindern, an dem gemeinsame Ideen umgesetzt und Feste gefeiert werden, zwischen Wildheit und Kulturpflanzen, das ist, was sie antreibt, sich zu engagieren.

„Die Menschen, die sich im Havelgarten treffen, gehen zufrieden nach Hause. Das macht auch mich glücklich.“

Text: Ina Schidlowski