Hörspielwochenende unterstützen

„Die Bühne erstreckt sich von diesem Baum bis zu dem dort“, sagt Richard Schalinski. Er steht im Theaterpark und deutet in eine Richtung.

Das Hörspielwochenende des Vereins Lauschkultur findet jährlich an einem Sommerwochenende statt. Seit 2006 gibt es das gemeinnützige, kulturelle Angebot in der Stadt Brandenburg.

Richard ist seit 2009 Vereinsmitglied. „Damals fand es noch auf dem Marienberg statt. Ich war als Gast da, fand die Veranstaltung gut und hatte ein paar Ideen. Als ich sie vorschlagen wollte, bekam ich gleich eine Einladung: Mach doch mit! Seitdem bin ich dabei.“

„Unser Hörspielwochenende ist spendenfinanziert“, sagt er und erzählt von Catering und Hopseburg, vom Kinderschminken und von Decken, Kissen und Bierzeltgarnituren.

Eine organisatorische Herausforderung für die 10 bis 15 Aktiven, die sich bereits lange vorher um die Kooperation mit vorrangig regionalen Künstlern bemühen, ein Programm zusammenstellen, Flyer entwerfen und nach Spenden fragen.

Aus den anfänglichen Studenten, sind jetzt Lehrer, Journalisten oder Informatiker geworden. Richard Schalinski ist Wissenschaftler und wohnt derzeit in Halle. Er fühlt sich seiner Heimatstadt Brandenburg immer noch sehr verbunden und sagt: „Ich finde es schön, die Leute einmal im Jahr zu treffen, etwas zu organisieren, das funktioniert und vor allem, etwas in Brandenburg stattfinden zu lassen.“

Er selbst ist hauptsächlich für die Technik zuständig, sorgt also dafür, dass alle Strom haben, Licht und Ton funktionieren. Sein Hörspielwochenende beginnt bereits Freitagabend. Er bedient nicht nur die Technik, sondern bewacht sie auch. „Viel Schlafen ist da nicht. Ich übernachte im Theaterpark und schaue immer wieder, ob alles in Ordnung ist, bis mich morgens jemand ablöst.“

Zu erleben sind Live-Hörspiele, Mini-Theaterstücke, Mitmachhörspiele oder auch Stücke vom Band. Ergänzt wird das Programm durch Livemusik.

„Ich bin mit Hörspielen wie Benjamin Blümchen und Die drei Fragezeichen groß geworden“, erzählt Richard, lacht und ergänzt: „Ich höre die heute noch gern.“

Sich mal auf das Hören zu konzentrieren, sich gemeinsam in entspannter Atmosphäre hinsetzen und zuhören, macht für ihn den besonderen Reiz aus.

Warum er dafür einen Teil seiner Freizeit investiert? „Weil es etwas Freiwilliges ist. Deshalb tue ich es besonders gerne. Für Geld würde ich das nicht machen.“

Richard, der auch bei der Brandenburger Band Patchwork am Mischpult steht und dort für das richtige Licht sorgt, hat mittlerweile ein großes Netzwerk das ihm bei der Vereinsarbeit hilft.

Ihm ist bewusst, dass jeder einzelne Ehrenamtliche des Vereins Lauschkultur wichtig ist: „Ohne das große Engagement jedes einzelnen Mitglieds, könnte das Hörspielwochenende einschlafen.“

Text: Ina Schidlowski

Mitmachen

Der Lauschkultur e. V. ist ein Beispiel dafür, wie Engagement auch ortsunabhängig funktionieren kann. Ein Teil der Mitglieder wohnt vor Ort, während andere nicht mehr vor Ort sind aber durch Familie und Freunde sowie den Verein mit der Stadt verbunden sind.

Die Ehrenamtlichen sind über die Jahre ein eingespieltes Team geworden, wodurch sich verschiedene Aufgabenfelder entwickelt haben. Programmgestaltung, das Einholen von Abspielrechten, Sponsorensuche, das Organisieren von Bühne&Technik, Catering, Kinderschminken etc. sind einige davon. Wer welche Aufgabe übernimmt, wird in den hybriden Vereinssitzungen besprochen, die einmal monatlich stattfinden.

Neben der Mitwirkung bei der Planung des Hörspielwochenendes werden auch Freiwillige gesucht, die bei der Durchführung helfen sei es bei Auf- und Abbau oder beim Kinderschminken.